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Schöne Taschen sind Damen Taschen - Henkeltasche als Accessoire

Immer mehr Menschen tragen sie. Rucksäcke sind offensichtlich auf dem Vormarsch. Egal ob Geschäftsführer eines großen Unternehmens, Lehrer, Professoren, Schüler und Studenten, Bauarbeiter oder Briefträger – sie alle scheinen dem Geschmack des Rucksacktragens verfallen, fragt sich nur, woran das denn liegen mag. Ist dies dem reinen Tragekomfort geschuldet, den ein Rucksack nun mal bietet oder wollen viele Menschen sich schlicht der steifen Anzug-und-Krawatten-Mentalität ihres spezifischen beruflichen Umfeldes entledigen, jugendlicher und sportlicher wirken? Diesen Fragen ist der vorliegende Artikel gewidmet.

Inszenierung und Selbstdarstellung

Ein Professor ohne Aktentasche unterm Arm war vor einiger Zeit noch genauso undenkbar, wie ein Politiker mit gewöhnlichen Turnschuhen. Als Joschka Fischer im Jahre 1985 zum hessischen Umweltminister vereidigt wurde und dabei in weißen Sneakers aufkreuzte, war das eine regelrechte Provokation, ein Affront. Jenes Bild ist bis heute legendär, ebenso wie die Schuhe, die seit 1990 nachwievor im Deutschen Schuhmuseum in Offenbach stehen und dort als absolute Hauptattraktion gelten. Was damals nicht als salonfähig galt und in Reaktion darauf als Gag gedacht war, würde heute keinem vernünftig aufgelegtem Menschen mehr die Schuhe ausziehen. So ließ sich später etwa auch Jürgen Trittin für eine Wahlkampagne mit Turnschuhen ablichten. Sie ahnen nun sicherlich schon, worauf der Gedanke abzielt. Der Zusammenhang liegt schließlich nahe: Politiker haben sich schon immer selbst inszeniert und werden dies auch weiterhin tun. Dass Turnschuhe, rote Haare (Claudia Roth) und Marathonteilnahmen (z.B. J.W. Bush und der bereits erwähnte Joschka Fischer) von Politikern, Funktionären und ranghohen Geschäftsführern schon seit längerem als Vehikel zur Selbstdarstellung entdeckt wurden, ist nichts Neues. Sportlichkeit und Ausgefallenheit vermitteln nun mal einen dynamischen, jugendlichen und leistungsfähigen Eindruck. Und während Turnschuhe eher zeigen wollen: „Ich bin einer von euch!“, wollen Marathon laufende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eher die Bootschaft: „Seht mich an, ich kann was! Ich bin extrem leistungsfähig!“ transportieren. Aber warum tut dies nun auch der „gewöhnliche“ Mensch und was hat das Ganze noch mit Rucksäcken zu tun?

Ausdruck von Zugehörigkeit

Spätestens wenn man sich wieder zurück an den Eastpack erinnert, dämmert einem, dass die Rucksackwelle natürlich etwas mit Zugehörigkeit zu tun hat. Die „Coolen“ trugen damals Eastpack, die „schulisch Erfolgreichen“ schleppten die eckigen alten Lederranzen und die „Normalen“ mussten sich, naja, eben mit normalen Schulranzen begnügen. Die Teenager von heute tragen weniger Eastpacks, als vielmehr Rucksäcke des Kitesurfing-Ausstatters Dakine durch die Gegend. Dieser Geschmackswandel ist allerdings weniger erklärungsbedürftig, als die Tatsache, dass heute eben nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene vermehrt Rucksäcke tragen - ähnlich wie es bei den Turnschuhen war. Auch gehen Erwachsene heute öfters ins Fitnessstudio, laufen Marathon, machen Triathlon oder diverse Diäten, um „wieder fit“ zu werden. Die Lieblingsrucksackmarke bei Erwachsenen ist allerdings eher Deuter, eine Marke deren Produkte ursprünglich eigentlich eher fürs Hochgebirge als für den Alltag gedacht waren. Der gemeinsame Nenner in der Rucksack-Entwicklung sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen ist also definitiv „Sportlichkeit“ und „Abenteuer“. Beide Gruppen erheben heutzutage den Anspruch sich als sportlich und leistungsfähig, als abenteuerlustig zu präsentieren und genau dadurch sich zu integrieren, dazuzugehören.

Individualisierung

Ein anderer Aspekt ist die Individualisierung. In einer Konsumgesellschaft möchte sich jeder als individuell und selbstbestimmt darstellen, zugleich aber Teil der Gemeinschaft sein. Dieses Dilemma führt letztlich dazu, dass jeder im Grunde das gleiche trägt, nur eben in verschiedenen Farben (siehe den Freizeitschuh „Nike Free“ z.B.) und mit verschiedenen Motiven. So lassen sich etwa alle Arten von Kleidungsstücken - von T-Shirts, bis eben zu Rucksäcken und Taschen - mit eigenen Motiven versehen und bei einschlägigen Onlineshops bequem und günstig drucken. Irgendwann machen das dann alle und das nennt man schließlich „standardisierte Individualität“.

Rucksack im Zeichen der Zeit

Ja, die Rucksackkultur darf sicherlich als Ausdruck eines von Sportlichkeit und Leistungsfähigkeit durchtränkten Zeitgeistes betrachtet werden. Wir tragen im Alltag Laufschuhe, ohne Läufer zu sein, fahren SUVs, die niemals eine Schotterpiste erblicken werden, wir stählern unsere Muskeln mehr denn je, obwohl unsere Umwelt uns das Leben in Bezug auf körperliche Anstrengungen leichter als je zuvor macht und wir tragen eben Rucksäcke, deren eigentlicher Funktionszusammenhang für die meisten von uns niemals auch nur eine kleine Rolle spielen wird. Das haben Trends vermutlich so an sich.